Der Aufgabenpool „voXmiT“ für die Sekundarstufe 2 hat als Ziel, für SchülerInnen spielerische Anregung für das Entdecken spannender Aspekte von Sprache und Mehrsprachigkeit zu sein. Das Portfolio der Aufgaben umfasst vier größere Gebiete:
An der PH Wien sollen in Zukunft Elementarpädagog*innen schon früh mit voXmi vertraut gemacht werden. Gemeinsam mit den Wiener Kinderfreunden und anderen Partnerorganisationen und in regem Austausch mit Expert*innen zu Mehrsprachigkeit werden erste Schritte gegangen, um das voXmi-Netzwerk um Institutionen der elementaren Bildung zu erweitern. Dazu wurde in Anlehnung an den Leitfaden zur voXmi-Zertifizierung ein eigener Leitfaden für Institutionen der elementaren Bildung erstellt, der eine erste Idee davon gibt, was es bedeuten kann, wenn etwa ein Kindergarten Teil des voXmi-Netzwerkes werden möchte und eine Zertifizierung anstrebt.
Link zum Dokument: voXmi Zertifizierung_Elementarbildung_05.10.2021
Noch gibt es in Österreich in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrpersonen wenig Unterstützung dafür, sie in der Weiterentwicklung ihrer Sprachenrepertoires bzw. ihrer Erstsprachen zu unterstützen. Ein interessanter Literaturtipp zur Mehrsprachigkeit von Lehrpersonen in Österreich findet sich weiter unten.
Jedoch, die Lage ist nicht hoffnungslos: Zumindest international gibt es schon einige spannende Initiativen und eine davon sind sogenannte Language Circles, die von unterschiedlichen Universitäten weltweit angeboten werden und wo sich Menschen online treffen, die ihre Sprachen und vor allem auch ihre Erstsprachen in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten weiterentwickeln wollen.
Hier nun einige Beispiele zu den Sprachen Arabisch, Armenisch, Persisch, Hebräisch, Türkisch und vielen Sprachen mehr:
Am 01. Juni 2021 wurde die MS Schopenhauerstraße 79 in Wien voXmi-zertifiziert. Wir gratulieren dieser tollen Schule, ihrer Direktorin, dem Team von Lehrerinnen und Lehrern und natürlich den Schülerinnen und Schülern ganz herzlich!
Auf dem voXmi YouTube-Kanal kann man nun einige Ausschnitte des tollen Programms, welche die Schule für die Zertifizierung vorbereitet hat, nachsehen und nachhören: (1) ein mehrsprachiger Rundgang durch die Schule (2) von- und miteinander Sprachen lernen mit den Schülerinnen und Schülern der MS Schon 79 – u.a. wird hier das großartige Roma-Projekt vorgestellt und zu einem Romanes-Sprachkurs eingeladen, (3) die Rolle der Muttersprachenlehrerinnen und -lehrer, (4) Muttersprachenunterricht Bosnisch, Serbisch und Kroatisch aus der Sicht der Muttersprachenlehrerin und einer Schülerin. Ein wahres Fest der Sprachenvielfalt!
Zwei Gebirgszüge, die Sierra Madre Oriental und die Sierra Madre Occidental, treffen im heutigen Bundesstaat Oaxaca aufeinander und bilden eine zerklüftete Landschaft, die ein vielfältiges natürliches Ökosystem und eine ebenso vielfältige kulturelle und sprachliche Landschaft beherbergt: 16 verschiedene Sprachen werden vom mexikanischen Instituto Nacional Indigenista (INI) anerkannt, und etwa ein Drittel der Bevölkerung bezeichnet sich als SprecherInnen einer indigenen Sprache (INEGI, 2010). Während sich einige Sprachen einer großen Anzahl von SprecherInnen und lebendigen Gemeinschaften erfreuen, hat die anhaltende soziohistorische und soziolinguistische Unterdrückung zu einer Verschiebung zum Spanischen geführt, die viele indigene Sprachen bedroht hat (de Leon, 2017; Hinton, Huss & Roche, 2018). Doch neben der Geschichte der Herrschaft gibt es eine parallele Geschichte des Widerstands und der Kreativität, die neue Räume für indigene Sprachen durch Bottom-up-, kollaborative und multidisziplinäre Projekte eröffnet hat, die sich auf die Künste konzentrieren, um Sprachen und lokale Epistemologien wiederzugewinnen und zu revitalisieren (Flores Farfan, 2013).
„voneinander und miteinander Sprachen lernen und erleben“ der ganz besonderen Art: bilingual in Gebärden- und Lautsprache
Wenn man einen lichtdurchfluteten Schul-Neubau im Salzburger Stadtteil Lehen betritt, wenn man von einem freundlichen jungen Mann, den man nach dem Weg in die Direktion fragt, gebeten wird, die FFP2-Maske abzunehmen, damit dieser von den Lippen lesen kann, wenn man in den Gängen Mädchen und Burschen sieht, die sich – mühelos switchend – in Gebärden- und Lautsprache unterhalten, dann ist man an einem Ort, den es in ganz Österreich nur einmal gibt: der Josef-Rehrl-Schule. Das Besondere an dieser Schule ist: Hier werden hörende und hörbeeinträchtigte Schüler_innen gemeinsam unterrichtet. Gemeinsam lernen sie Gebärden – und Lautsprache und können gemeinsam ihren Pflichtschulabschluss machen, bevor sie Lehren oder eine höhere Schulausbildung antreten. Das ist „voneinander und miteinander Sprachen lernen und erleben“ der ganz besonderen Art, die zeigt, dass Menschen „mit Behinderung“ hohe Bildungsabschlüsse erreichen können, wenn man sie dabei nicht behindert, sondern bestmöglich fördert, und dass die Schüler_innen „ohne Behinderung“ durch die gemeinsame Schulzeit mit ihnen nicht „behindert“ werden, sondern zwei zusätzliche Assets erhalten: eine neue Sprache, die Gebärdensprache, und die Selbstverständlichkeit mit Menschen umzugehen, die anders sind (und das eigentlich nur ein kleines bisschen). Dieses faszinierende Schulkonzept hat Dir. Fraundorfer beim Wiener voXmi-Regionalgruppentreffen am 19. Mai 2021 vorgestellt. Und vielleicht dürfen wir schon bald die Josef-Rehrl-Schule als 2. Salzburger voXmi-Schule begrüßen.
Dietmar Rudolf, voXmi-Landeskoordinator für Salzburg
Das Programm war von Beginn an abwechslungsreich und intensiv. Gleich zu Anfang hat Sarah Mercer (Uni Graz) von dem interessanten Erasmus+ -Projekt „Global Citizenship and Multilingual Competences (GCMC)“ erzählt, im Zuge dessen das Bewusstsein für Globales Citizenship und die Kompetenzen zur Mehrsprachigkeit gestärkt werden sollen. Unterrichtende sollen ermutigt werden, die SDGs (sustainable development goals), auch in mehrsprachigen Ansätzen, regelmäßig in ihre Inhalte einzubauen.
Hierbei sollen auch Unterrichtsvorschläge und -beispiele ausgearbeitet, gesammeltund angeboten werden. Das Projekt zum Global Citizenship denkt auch den Blickwinkel der mehrsprachigen Ansätze mit, nur dann kann sich die Gesellschaft dem Ziel der sozialen Gerechtigkeit annähern oder zumindest Sensibilität für Ungerechtigkeiten schaffen. (https://gcmc.global/)
Maria Schwedhelm (University of Minnesota) präsentierte die in der mexikanischen Schule die mitunter problematische Situation einiger indigener Völkergruppen.
Das Beherrschen und Pflegen von Minderheitensprachen wird dort eher geringschätzt, in vielen Fällen auch von den Sprechern selbst. Schwedhelm gab Einblick in ihre Kunst- Projekte für den Unterricht,
Auf der Website des BMBWF ist aktuell unter dem Stichwort Wir verstehen uns! – FAQ ein spannendes Angebot veröffentlicht, welches zunächst bis Ende des Schuljahres 2021/22 elementaren Bildungseinrichtungen sowie Volks- und Mittelschulen in ganz Österreich kostenlos Video- und Telefondolmetschen ermöglicht.
Warum ist es so wichtig, dass Schulen strukturell Unterstützung bei diesem so sensiblen Bereich des Dolmetschens erhalten? Der Beruf des Dolmetschers / der Dolmetscherin ist eine Profession für die sich Menschen durch ein eigenes Studium über Jahre qualifizieren. Dolmetschen ist daher nicht „einfach nur dolmetschen“ und „zwei Sprachen können“.
In Österreich gibt es – wie in jeder migrationsgeprägten Gesellschaft – Mehr- und Vielsprachigkeit. Das Thema Sprachen und Sprachenrechte polarisiert und wird gesellschaftlich kontrovers diskutiert.
Das Heft bietet Basisinformationen, bereitet den internationalen und europäischen Rechtsrahmen auf, geht auf die österreichische Situation ein und beleuchtet das Wechselspiel von Sprachenrechten und weiteren Menschenrechten (z.B. Recht auf Information, Recht auf Bildung).
We are pleased that your initiative has been nominated by the Austrian Ministry of Education, Science and Research and ADA within the GENE Global Education Award 2020/2021. Thank you for all your efforts in submitting the initiative on behalf of your institutions.
GENE considered the following aspects while reviewing the initiatives from different parts of Europe: alignment with the Maastricht definition of Global Education (2002) with strong justice focus, interconnectedness between the global and local, highlighting quality that enables learning in other European countries, educational approach, active, participatory and critical role of all involved in the initiative. Moreover, the diverse context of the European countries has been taken into account as well.
The initiative voXmi School Network will be issued a Certificate of National Recognition for Quality in Global Education.