In ihrem Beitrag zum Regionalgruppentreffen der Wiener voXmi Schulen stellte Emmanuelle Gravier von der VS Kematen am Beispiel der Bildungslandschaft „Mutig voneinander lernen“ vor, welche Rahmenbedingungen auf lokaler Ebene geschaffen wurden, und welches Angebot an formales, informelles und lebenslanges Lernen kontinuierlich gegeben wird, um den Erwerb der Bildungssprache Deutsch und eine ganzheitliche Sprachbildung unter Einbeziehung der Familiensprachen bei Kindern und Erwachsenen ganzheitlich zu fördern.
Sie gab in ihrem Beitrag Impulse für die Arbeit mit Eltern, um behutsam und respektvoll mit diesen zu ihren (Sprach)biografien und zur eigenen Schulsozialisation zu arbeiten, mit dem Ziel, die mit dem Erwerb einer Zweitsprache verbundenen Ängste von Eltern abzubauen.
Emmanuelle Gravier ist voXmi Lehrerin, Schulsozialpädagogin und Leiterin der Bildungslandschaft „Mutig voneinander lernen“. Handout_Gravier_März 2020
Seit Anfang 2019 schließen sich überall auf der Welt Schüler*innen zur Friday For Future- Bewegung zusammen. Sie organisieren aufsehenerregende Streiks, um die Politiker*innen zu echtem Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung zu bringen. Zahlreiche Wissenschaftler gründeten die „Scientists For Future“ (SFF) und gaben für Österreich, Deutschland und die Schweiz ein Positionspapier heraus, in dem sie bestätigten, dass die Anliegen der „Fridays For Future“ (FFF) berechtigt sind und das Zeitfenster zum Handeln ist nurmehr kurz offen, wenn man die Pariser Klimaziele von 2015 noch erreichen will. (Reduktion um 50% der CO2 – Emissionen bis zum Jahr 2030 und Ausstieg aus der fossilen Energie bis 2050).
Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, gehen die „Fridays“ auf die Straße. Eine riesige Jugendbewegung, die sich durch die Klimaerwärmung existenziell bedroht sieht, schafft sich weltweit Gehör! Und das ganz im Sinne von voXmi in vielen Sprachen!
Zwei Sprachen. Zwei Menschen.
So sagt es kurz und knapp ein türkisches Sprichwort. Das bedeutet: Ich vereinige so viele Persönlichkeiten in mir, wie ich Sprachen spreche. Zahlreiche Schüler_innen unserer Schule sprechen neben Deutsch und den am CD-Gym unterrichteten Sprachen noch eine weitere Sprache: ihre Mutter- oder Familiensprache. Was für ein kultureller Reichtum! Jede dieser Sprachen hat ihren eigenen Schatz an Sprichwörtern. Diesen Schatz wollten wir heben und dokumentieren. Und so haben wir alle Schüler_innen gebeten, Sprichwörter in den verschiedenen Sprachen zu sammeln und aufzuschreiben.
Das Amerlinggymnasium ist nicht nur äußerlich eine bunte Schule. Unsere Schülerinnen und Schüler sind zu einem großen Teil mehrsprachig, bringen also tagtäglich viele verschiedene Kulturen ins Schulhaus. Aus diesem Grund ist es uns ein Anliegen, die vielen Sprachen, die sich hier tummeln, nicht nur zu berücksichtigen, sondern als identitätsstiftenden Teil unserer Schülerinnen und Schüler anzuerkennen und zu fördern. Mit diesem Ziel vor Augen bieten unsere Lehrerinnen und Lehrer mit spezifischen Aus- oder Fortbildungen DaF/DaZ-Unterricht. Zudem legen wir aber auch Wert auf die Förderung des Besuchs von muttersprachlichem Unterricht.
Im Rahmen der Tagesbetreuung und
ihren gezielten Fördereinheiten (individuelle Lernzeiten) kann die deutsche Sprache gefestigt werden.
Der Schulversuch „Modulare Oberstufe“ (ab der 10. Schulstufe) ermöglicht auch Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, die neu an die Schule kommen, Deutschkenntnisse nachzuholen oder zu verfestigen, ohne einzelne Schulstufen wiederholen zu müssen (= ohne Sitzenbleiben) und zur Matura antreten bzw. diese bestehen zu können.
Daneben gibt es am Amerlinggymnasium Partnerschaften und Austauschprogramme im Rahmen von Erasmus+ u.a. mit tschechischen und spanischen Schulen.
Einblicke in den voXmi-Unterricht am Amerlinggymnasium:
Im Rahmen des voXmi Regionalgruppentreffens Wien am 04.03.2020 ist die Wichtigkeit einer Vermittlungen von Wertschätzung, Toleranz und Empathie als Grundbausteine für ein friedliches und soziales Miteinander in unserer mehrsprachigen Gesellschaft Thema eines der Vorträge. Eine voXmi-Lehrerin der GTEMS Anton-Sattler-Gasse stellt ganz konkrete Übungen vor, die sie der Materialiensammlung von BAOBAB entnommen hat.
Sprachen (kennen-)lernen an der HLW SchrödingerMehrsprachigkeit ist an unserer Schule gelebter Alltag. Daher ist uns bewusst, dass Sprachenvielfalt eine Chance und gleichzeitig auch eine Herausforderung darstellt. Somit bietet unsere Schule zahlreiche Initiativen, um die Möglichkeiten optimal zu nützen und den Bedarf an Unterstützung abzudecken.
Wir nehmen Mehrsprachigkeit als große Bereicherung an unserer Schule wahr. Um auch den Muttersprachen unserer Schülerinnen und Schüler eine angemessene Wertigkeit zukommen zu lassen, werden bei uns mehrere Schritte gesetzt. Erstens nimmt unsere Schule jedes Jahr am mehrsprachigen Redewettbewerb „Sag’s Multi“ teil. Zweitens werden immer wieder Projekte durchgeführt, bei denen Erstsprachen wie Arabisch oder Persisch sichtbar gemacht werden. Weiterlesen
In einer jüngst veröffentlichten Studie im Auftrag der Europäischen Kommission unter dem Titel The future of language education in Europe: case studies of innovative practices wird das Schulnetzwerk voXmi auf Seite 38 als innovatives Beispiel aus der Praxis eines sprachenfreundlichen Unterrichts vorgestellt.
Für voXmi von höchster Relevanz: Auf den Seiten 44-52 stellen Emmanuelle Le Pichon-Vorstman und Jim Cummins (Universität Toronto) Binogi als Beispiel einer innovativen Praxis von Mehrsprachigkeit vor. Binogi ist ein in Schweden erstelltes online Programm, welches Inhalte von europäischen Lehrplänen für die Altersgruppe von 10 bis 14 Jahren nun auch österreichischen Schulen zunächst für die Zeit der Schulschließungen gratis in den folgenden Erstsprachen der Schüler/innen zugänglich macht: Englisch, Dari, Französisch, Thai, Tigrinya, Arabisch, Finnisch und Somalisch. Aus der Sicht von voXmi bedeutet das eine Riesenchance, denn …
Seit Jahren werden gehörlose und hörbeeinträchtigte Schüler/innen am Brigittenauer Gymnasium in inklusiven Settings unterrichtet. Die Bandbreite reicht dabei von gebärdensprachlich-bilingualem Unterricht bis hin zu unterstützendem Unterricht bei auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung. Hierbei lernen nicht nur die beeinträchtigten Schüler/innen eine barrierefreie(re) Schule kennen, es profitieren auch die Hörenden von der Vielfalt der durch die besonderen Umstände verwendeten Vermittlungsformen; so lernen einige hörende Mitschüler/innen die Österreichische Gebärdensprache bei einer gehörlosen Lehrerin.
Diese eLecture zeigt am Beispiel einer für den Unterricht aufbereiteten Ö1 Sendung die Möglichkeiten, das Thema Beruf und Berufsorientierung mit der Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler zu verbinden. Die Teilnehmer/innen erfahren zugleich mehr über die Angebote und die Arbeit von Ö1 macht Schule. Und sie erhalten Informationen dazu, wie sie selbst für voXmi interessante Sendungen für ihren Unterricht aufbereiten können und welche Unterstützung dafür möglich ist.
Die vorgestellten didaktischen-methodischen Beispiele sprechen sowohl die Primarstufe als auch die Sek I an.
Hier geht es zur Videoaufzeichnung dieser eLecture.
Wenn Kinder mit etwa sechs Jahren in die Schule kommen, stammen sie aus unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und bringen einen ganzen Regenbogen voller Einzelerfahrungen mit.
Und natürlich weiß jedes Kind, dass es Herbst, Winter, Frühling und Sommer gibt, besonders wenn es tatsächlich aus einer Klimazone stammt, in der sich die Jahreszeiten nicht nur am Festkalender unterscheiden. Trotzdem ist der urbane Lebensraum ein in weiten Belangen armseliges Gebiet, wenn es um Naturerfahrung geht: Sommer ist in vielen Fällen „das“ mit dem Urlaub und lange hell, der Rest des Jahres eher „das“ mit lange Fernsehen und Schule. Kein Wunder, dass angesichts eines Regenwurms
im Schulhof „Schlange, eine Schlange!“ geschrien wird.